Kai und Tom messen sich mit Sachsens Elite

Nach der erfolgreichen Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften Ostsachsen ging es am Wochenende für den aktuellen Bezirksmeister der Jungen U 18, Kai Frischke, sowie dem Vizemeister Tom Najork zur LEM nach Cunewalde. Mit komplettem Familienbestand von Tom und Kai schickte uns das berühmt berüchtigte „Navi“ ab Bautzen durch scheinbar endlos ruhende Dörfer.

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Kai und Tom weisen bereits in diesem Spieljahr in der 1.Bezirksliga schon in der Vorrunde eine beachtliche Bilanz von 15:3 Spielen auf. Während man in der Liga die U 18 Fraktion eher selten antrifft, so ist man bei den Meisterschaften unter sich. Die Landesmeisterschaft selbst stellt wie es der Name bereits in sich trägt, für jeden Spieler den Höhepunkt des Jahres dar. In Cunewalde angekommen, war für beide klar, dass angesichts des Spielerpotentials ordentliche Herausforderungen warteten. Schade war anfänglich nur, dass trotz zeitnaher Anreise kein effektiver Einspielrhythmus möglich war, was aber die tollen Gastgeberqualitäten nicht schmälern sollte.

Die Gruppenauslosung gab auch gleich Anlass zu, die letzten Schlafperlen aus den sonntäglichen Augen zu reiben. Während Tom auf Ahlgrimm, Haufe und Duc Bui traf, warteten auf Kai mit Kaulfuß, Tronick und Schmiedecke keine Unbekannten der sächsischen U 18 Elite. Und dass die LEM Stellenwert hat, zeigte der angereiste Trainerstamm allzu deutlich.

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Den Beginn machten allerdings nicht die Einzel, sondern die Doppelspiele. Ein Freilos bescherte nicht spielen, sondern Bankcharakter. Mit Tronick/Alwan im Viertelfinale war der Griff nach Edelmetall nahe. Mit 9:11 im ersten Satz folgte ein 5:11, als dann aber die Spielanteile so langsam in die Hände von Kai und Tom zu gleiten scheinen. Den dritten Satz sicherte man sich und war eigentlich dem Satzausgleich dicht auf den Fersen. Eine 10:8 Führung reichte nicht, ein unerreichbarer Netzball und kurzzeitiges Erstarren führte zum Aus.

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Dann ging es in die Einzelrunde. Tom machte den Anfang und spielte zunächst gegen Ahlgrimm. Eine solide Leistung mit präziser Rückschlagqualität brachte einen 3:0 Erfolg. Im Anschluss am gleichen Tisch durfte dann Kai gegen Kaulfuß an den Start. Im Finale der Mannschaften standen sich beide gegenüber, hier musste Kai nur eine knappe 2:3 Niederlage hinnehmen. Aber in diesem Spiel überfuhr Kaulfuß derart Kai mit Präzision in Schlaghärte und Zuspiel, dass man selbst als Trainer nach Antworten sucht. 0:3 am Ende, mehr als ein deutlicher Weckruf.

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In der zweiten Einzelrunde traf Tom dann mit Haufe auf den Titelaspiranten schlechthin. Wenn man im ersten Satz von Kleinigkeiten redet, dann waren eben zwei knappe, neben dem Tisch fallende Rückschläge ausschlaggebend für den Satzrückstand. Beide Rückschläge waren entgegen der Laufrichtung und wären unerreichbar gewesen. Im zweiten Satz sorgte Tom dann für Kopfschütteln bei Haufe, mit präzisen Rückschlägen und gut auserwählten Angriffen war eine schnelle 7:1 Führung erspielt. In diesem Moment denkt man, okay, der Spieler ist im Matchplan. Leider zu früh gefreut, Tom ging zu experimentellen Ballwegen über, was Haufe gnadenlos ausnutzte. Am Ende eine 0:3 Niederlage, die Fragen, aber auch Zuversicht zu gleich aufwerfen.

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Das Spiel vom Tom war so spannend, dass der Aufruf von Kai gegen Tronick nicht zu vernehmen war. Zum Glück hatte Heike bessere Ohren und sorgte somit, dass Tronick nicht in eine Kältestarre am Tisch verfiel. Tolle Ballwechsel mit einem Wechselbad der Gefühle, ein gefühltes Saunaerlebnis ohne Aufguss; oder Frühlingsgefühle im Winter? 2 x führte Kai mit 10:8 und verschoss in beiden Sätzen am Ende Bälle der Kategorie „geht eigentlich nicht“, Folge 0:2. Zwar versuchte Kai das berühmte Blatt noch zu wenden, aber eine vermeidbare 1:3 Niederlage wurde ins Buch gepinselt.

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In der letzten Einzelrunde hieß es nur noch siegen, oder fliegen- in anderen Sportarten heißt es „Mann oder Maus“. Tom traf auf Duc Bui, Kai gleichzeitig auf Schmiedecke. Und für beide Krauschwitzer erneut ein Spiel der verschenkten Chancen. Tom verlor durch Ungeduld 0:3, aber es hätte bei besserer Chancenverwertung auch 3:0 stehen können, Schade. Am anderen Tisch fegte Kai seinen Kontrahenten im ersten Satz sprichwörtlich weg, ehe der zweite Satz als Showcharakter Auszeichnung fand. Zwei weitere knappe Sätze im Anschluss und die dritte Niederlage war die Folge unnötiger Taktikverschleppung.

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Haufe hieß am Ende der Landesmeister, Sportfreund Kaulfuß scheiterte erst im Halbfinale. Während Haufe an der LPZ-Marke 2000 schnuppert, weilt Kaulfuß im Klub der 1900 Punkte. Sprich, keine Laufkundschaft in der Gruppenphase. Die Entwicklung von Kai und Tom ist nicht am Ende, sondern kommt erst ins Rollen. Und manchmal ist es so, dass man erst einen Schritt rückwärtsgehen muss, um zwei nach vorn zu machen.

Der Tag wurde später durch ein gemeinsames Essen aller abgerundet und so langsam kehrte ein Lächeln in die Gesichter der Hauptakteure des Tages zurück. Und wie heißt es so schön, nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf.

(RS)